Freitag, 28. September 2012

Interpretation " Gedanken über die Dauer des Exils "




Das Gedicht „Gedanken über die Dauer des Exils“ geschrieben von Bertolt Brecht im Jahr 1937 behandelt die Lebenssituation eines Exilanten.
Brecht schrieb dieses in seiner Exilzeit während des Nationalsozialismus’, in dem systemkritische Publizisten vom Regime verfolgt wurden und daher fliehen mussten.Daher spiegelt dieses Gedicht möglicherweise auch Brechts Lage im Exil und seine persönlichen Gedanken wieder.
Der Inhalt ist an die 2.Person Singular gerichtet, dies hat die Wirkung, dass die Aufforderungen und Fragen Brecht selbst betreffen.
Der reimlose Text ist in 2 Teile gegliedert, wobei der 1. aus 4 Strophen mit jeweils 4 Versen besteht während der 2. Part nur einen Absatz mit 14 Versen besitzt.
Auch grammatikalisch sind Unterschiede in der Zeitform zwischen den Teilen zu erkennen.
Im ersten Teil verwendet  Brecht das Präsens, wodurch sich auch das Inhaltliche auf die aktuelle Exillage bezieht. Der zweite Teil beinhaltet Vergangenheitsformen und bezieht sich auf das vorher Geschriebene, dadurch findet also ein Zeitsprung sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich statt.
In seinem Gedicht stellt Brecht zwei zentrale Situationen gegenüber.
Die Hoffung des Exilanten, schon bald in sein Heimatland zurück kehren zu können, steht im Widerspruch mit der in Teil 2 beschriebenen Enttäuschung, trotz der Mühen sich immer noch in der Fremde zu befinden.
Durch die Hoffnung „morgen“ aus dem Exil zu kommen, lehnt das „Lyrische-Du“ es ab, sich auf einen längeren Aufenthalt einzustellen, was durch die rhetorischen Fragen „Warum versorgen für vier Tage?“ (V. 3) und „Wozu noch einen Baum pflanzen?“ (V. 6) verdeutlicht wird.
Das Symbol „Baum“ steht für Leben, Wurzeln schlagen und heimisch werden.
Die Person, an jene der Appell „Zieh die Mütze ins Gesicht, wenn Leute vorbeigehn!“ (V. 9-10), soll sich von der Umwelt abschotten und keine Kontakte knüpfen.
Der Rückblick im 2. Teil dokumentiert, dass sich das „Du“ aufgrund der langen Verweildauer ein Zuhause im Exil entgegen der ursprünglichen Absicht aufgebaut hat („Sieh den kleinen Kastanienbaum im Eck des Hofes“ (V. 29-30)).
Auf die Frage, wann er zurückkehren werde, folgt eine rhetorische Frage „Wann, glaubst du, wirst du zurückkehren?“, die dem Leser vermittelt, dass das Ende des Exils in ferner Zukunft liege.
Außerdem signalisiert sie, die Enttäuschung welche das „Lyrische- Du“ empfindet und die Ironie über das „ alte Ich“, welches voller Naivität auf die schnelle Rückkehr in die  Heimat geglaubt hat.

Die 2 Teile des Gedichts „Gedanken über die Dauer des Exils“ widersprechen sich und bilden eine Antithese, welche die Zerrissenheit des Exilanten beschreibt.


von Lisa Kampschulte und Paulina Panckow


Gedichtinterpretation "Ausschließlich wegen der zunehmenden Unordnung"



Das Prosagedicht „Ausschließlich wegen der zunehmenden Unordnung“ wurde 1937/38 von Bertolt Brecht zur Zeit seines Exils in Dänemark verfasst. Das Gedicht handelt von der gesellschaftlichen Unordnung, die durch das politische System, in dem Fall den Nationalsozialismus, entstanden ist.
    Visuell ist das Gedicht, typisch für ein Prosagedicht, in keine erkennbaren Strophen eingeteilt und es ist keine Reimform zu erkennen. Ein besonderes Merkmal ist, dass die Zeichensetzung teilweise unverständlich wirkt und dass das Gedicht ein ganzer Satz ist, da nur am Ende ein Punkt gesetzt wurde.
    Das Prosagedicht ist hauptsächlich im Präsens geschrieben und die verwendeten Verben wirken auf den Leser teilweise wie eine Unterstellung („Ihr versteht.“ Z.16).
    Wie bereits gesagt, wurde das Gedicht im Exil verfasst und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Expressionismusdebatte, die zwischen 1936 und 1939 ausgetragen wurde. In der Debatte wurde beschlossen, dass sich die Dichter nun mehr mit den politischen Themen beschäftigen, wogegen Brecht sich mit diesem Gedicht wendet, denn er spricht auch die schöne Poetik an.
    Er benutzt zum einen Substantive, die das Menschliche beschreiben („Frauen, Geruch reifer Äpfel im Keller, Empfindungen des Fleisches“ Z.4/5). Das bedeutet die schönen Dinge des Lebens, das „was den Menschen rund macht und glücklich“ (Z.6). Anderseits beschreibt er jedoch auch die „Politik und das trockene „unwürdige“ Vokabular der dialektischen Ökonomie“ (Z.9/10). Damit schildert er die negativen Dinge im Leben, also den Gegensatz zu den wirklich menschlichen und poetischen Dingen.
   Diesen Konflikt der Poetik und der Politik verdeutlicht  er unter anderen mit der Antithese als rhetorische Stilmittel. Die Antithese und die Kombination der Widersprüche erzeugt beim Leser eine Lust auf ein vielfältiges Leben.

Mittwoch, 26. September 2012

Gedichtinterpretation "Zufluchtsstätte"

Das Gedicht „Zufluchtsstätte“ von Bertolt Brecht, das in dem Jahr 1937 entstanden ist, handelt von dem Ort, an dem sich das lyrische Ich befand. In derselben Zeit, genauer gesagt von 1933 bis 1939, lebte Berthold Brecht wie das lyrische Ich in einer Zufluchtsstätte. Von den Nationalsozialisten aus Deutschland, wegen seiner kritischen Gedichte vertrieben, ließ sich Brecht auf einer idyllischen Insel Dänemarks nieder. Daher ist davon auszugehen, dass das Gedicht aus der Perspektive von Brecht verfasst wurde, er darin seine eigenen Erlebnisse verarbeitet und demzufolge mit dem lyrischen Ich gleichzusetzen ist. 

„Zufluchtsstätte“ wurde in zwei Strophen mit jeweils vier Versen geschrieben. Dabei wurden zwei unterschiedliche Reimschemata verwendet. In der ersten Strophe ist es ein Kreuzreim (abab), in der zweiten ein umarmender Reim (abba). 

In dem ersten Vers befindet sich eine Anapher „Ein… . Ein“. Dadurch wird eine gewisse Monotonie in den Achtzeiler gebracht. Im Allgemeinen lässt sich zu der ersten Strophe sagen, dass sie eine bloße Aneinanderreihung von Hauptsätzen ist und daher das Eintönige durch den Aufbau zusätzlich unterstützt wird. Am Anfang des ersten Verses beschreibt das lyrische Ich, dass ein Ruder „ auf dem Dach“ liegt. Es scheint daher, als wolle es jederzeit zur Flucht bereit sein (Bezug auf Vers 7- das Wasser als Fluchtweg).Darauf folgend in den Versen 3 und 4, dass die „Pfähle eingeschlagen“ sind, sagt zwar aus, dass Pfähle stehen, nicht jedoch ob die Schaukel auch schon montiert wurde. Würde die Schaukel angebracht werden, wäre das lyrische Ich mit dem Ort emotional verbunden. Um dies zu vermeiden, baut es die Schaukel nicht fertig. Da das lyrische Ich mit Bertolt Brecht gleichzusetzen ist, kann man wohl zu Recht behaupten, dass Brecht sein Exil nicht sonderlich mochte und die Hoffnung da wegzukommen, noch nicht aufgegeben hat. 

Die zweite Strophe beginnt mit einem Gefühl von Einsamkeit, fast schon Verbitterung dadurch. „ Wo Briefe willkommen wären“ (Vers 6) ist das Ende des Satzes und zeigt, dass das lyrische Ich gerne soziale Kontakte haben will und auf Post wartet, aber es kommt nichts. Keiner schreibt dem lyrischen Ich, es ist allein. Anschließend folgt eine geschickte Überleitung. Vers 7 hat zwei Bedeutungen. Einerseits die Beobachtung von Schiffen aus Langweile, andererseits aber auch das im Auge behalten des Fluchtweges. Während die erste Bedeutung noch als Fortsetzung vom Anfang der Strophe zu sehen ist, ist die zweite Variante eher als Vorgänger für die Schlusszeile zu sehen. Da beschreibt das lyrische Ich dann genau, dass es alle Fluchtwege kennt. „Vier Türen, … zu fliehn“ zeigt noch mal prägnant, dass er aus seinem Exil weg möchte und gegebenenfalls auch muss. Da die Nationalsozialisten weiter auf dem Vormarsch waren, wurde die Bedrohung für die Exilanten in den Nachbarländern von Deutschland immer größer. Die vier Fluchttüren symbolisieren die vier Möglichkeiten, die Brecht hatte, um sicher aus Dänemark zu entkommen (Großbritannien, Norwegen, Schweden, Russland). 

Interpretation Zufluchtsstätte II



Zufluchtsstätte

Ein Ruder liegt auf dem Dach. Ein mittlerer Wind
Wird das Stroh nicht wegtragen.
      Im Hof für die Schaukel der Kinder sind
Pfähle eingeschlagen.

      Die Post kommt zweimal hin
Wo die Briefe willkommen wären.
      Den Sund herunter kommen die Fähren.
      Das Haus hat vier Türen, daraus zu fliehn.
(1937)


In dem Gedicht „Zufluchtsstätte“ von Bertolt Brecht beschreibt er die Situation im dänischen Exil. 
Brecht befand sich von 1933 bis 1939 im dänischen Exil und schrieb viele Gedichte/Texte, in denen er indirekte Kritik an der politischen Situation Deutschlands übte.

In den ersten zwei Versen heißt es: „Ein Ruder liegt auf dem Dach. Ein mittlerer Wind wird das Stroh nicht wegtragen.“ Das Ruder steht als Symbol, welches das Strohdach beschwert, da das Dach nur für die Dauer seiner Exilzeit angefertigt ist und Brecht davon ausgeht, dass er dort nur für eine kurze Zeit verweilen wird. Dieser Ballast ist notwendig, um dem mittleren Wind, der eine Metapher für die allgemein unruhige politische Situation im nationalsozialistischen Deutschland darstellt, davon abzuhalten, die Zufluchtsstätte niederzustürzen. 
Die eingeschlagenen Pfähle verdeutlichen seine Einstellung gegenüber der Dauer des Exils. Er schuf das Fundament, um eine idyllische Familienumgebung zu errichten und sich von den damaligen aktuellen Umständen zu distanzieren.
„Die Post kommt zweimal hin
Wo die Briefe willkommen wären.“
Brechts Einsamkeit wird durch den Wunsch nach Kontakt mit der Heimat durch die Zeilen verdeutlicht. Er wartet stets auf Neuigkeiten, die durch die Post gebracht werden, welche er sehnlichst erwartet. Seine vier Optionen, im Notfall zu fliehen, metaphorisiert er mit den vier Türen seiner Zufluchtsstätte. Er behält seinen Fluchtweg im Auge, ebenfalls drückt die Zeile „Den Sund herunter kommen die Fähren.“ seine Monotonie aus, da er Tag für Tag an der gleichen Stelle die gleichen Gegebenheiten wahrnimmt. 

...Fortzsetzung folgt ... (Stilmittel) ;)


von: Nathaly Hauska, Benjamin Ruppe, Jan Dittmar und Nicolai Nobis

Gedichtinterpretation „Gedanken über die Dauer des Exils“



In dem Gedicht „Gedanken über die Dauer des Exils“ von Bertolt Brecht geht es um die enttäuschte Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat und das Verlangen nach Normalität.

Das Gedicht besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil besteht aus vier Strophen mit jeweils 4 bzw. 5 Versen, der zweite Teil nur aus einer Strophe mit 14 Zeilen.
Brecht nutzt häufig die für ihn typischen Merkmale eines Gedichts. Auffällig sind die vielen rhetorischen Fragen an das lyrische Ich, wodurch ein Monolog entsteht, wie zum Beispiel: Vers 1, Z.3 „Warum vorsorgen für vier Tage?“. Diese wirken vielmehr wie Befehle an das lyrische Ich. Des Weiteren verwendet er Imperative wie man im Vers 1, Zeile 1f. „Schlage keinen Nagel in die Wand, wirf den Rock auf den Stuhl!“ erkennt. Brecht nutzt viele Symbole und Vergleiche, wie zum Beispiel den Baum in der 2. Strophe, der für einen neuen Abschnitt seines Lebens steht. In der 6. und 7. Zeile „Bevor er so hoch wie eine Stufe ist, gehst du froh weg von hier.“ wird verdeutlicht, dass der Baum noch jung ist – er ist noch nicht fest mit seinen Wurzeln im neuen Boden verankert. Daraus kann man deuten, dass Brecht noch Hoffnungen hat, bald wieder in sein Heimatland zurückkehren zu können, denn in der neuen Welt hält ihn nichts fest, was in der 3. Strophe verdeutlicht wird. Ein weiteres typisches Merkmal ist die Inversion in der 4. Strophe, was man auf die Unordnung in der Zeit Hitlers zurückschließen kann.
Die letzte Strophe steht im Kontrast gegenüber den anderen Strophen, denn hier beginnt ein völlig neuer Abschnitt: Es wird die Realität gesehen und die Hoffnung verfliegt. Das lyrische Ich hat sein altes Leben und die Hoffnung schon fast aufgegeben, da es nun die Dinge getan hat, die es vorher nicht tun wollte. Es gießt den Baum, der mittlerweile schon gewachsen ist, schlägt Nägel in die Wand und hat im neuen Land Fuß gefasst. Der Widerspruch wird durch die Zerrissenheit zwischen Rückkehr ins Heimatland und der enttäuschten Hoffnung, im Exil zu bleiben deutlich. Dadurch ergibt sich die für Brecht typische Antithese.

Vermutlich beschreibt das lyrische Ich die Gefühle von Brecht, die er während seiner Exilzeit entwickelt hat. Auf den Leser wirkt das Gedicht eher traurig und verzweifelt. Somit empfindet man beim Lesen Mitleid, da sich die Hoffnungen des lyrischen Ichs nicht erfüllt haben.

(Änderungen werden noch in Betracht gezogen)
 Zeichen: ca. 2.400

Brechts Zeit im Exil

Wir schreiben den 10. Februar 1898. In Augsburg erblickt ein kleiner Junge das Licht der Welt. Zu diesem Zeitpunk weiß noch Niemand, dass einer der wichtigsten Schriftsteller Deutschlands geboren wurde.

Sein Name: Eugen Bertolt Friedrich Brecht

Brechts Vater, Bertolt Friedrich Brecht, stammt aus Achern und arbeitete in einer Papierfabrik, dessen Direktor er im Jahre 1914 wurde. Brechts Mutter, Sophie Brecht (geb. Brenzig), stammte aus einer pietistischen Familie dessen Oberhaupt ihr Vater, ein württembergischer Eisenbahnbeamter namens Josef Friedrich Brenzig, war.

Im Folgenden wird lediglich ein kleiner Überblick über Brechts Zeit im Exil gegeben.

Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 flieht Bertolt Brecht mit Helene Weigel am 28. Februar, nur einen Tag nach dem Reichstagsbrand, nach Prag in die Tschechoslowakei. Nicht nur viele seiner Mitarbeiter fliehen mit Brecht vor dem Nationalsozialismus, auch sein Sohn kommt nur wenige Tage nach Brechts Flucht nach. Als Grund für seine Flucht nennt Brecht die zunehmende Unruhe in seinem Heimatland, sowie „Die Verfolgung auf dem Gebiet der Kultur […]“1.

Brechts Exilzeit begann.

Anfang März 1933 flieht Brecht weiter nach Österreich, genaugenommen nach Wien. Doch auch hier fühlt sich Brecht nicht sicher, da Hitler, von ihm genannt „Der Anstreicher“, aus diesem Land kommt.

Nachdem er nun auch Österreich verließ, wählte er die Schweiz als nächstes Ziel, da dort ihm vertraute Schriftsteller lebten, die auch vor den Nationalsozialisten flohen. Des Weiteren sind in der Schweiz die Lebensbedingungen sehr viel besser als in Österreich oder der Tschechoslowakei.
Während Brecht in die Schweiz flieht, erfährt er, dass die Nationalsozialisten am 10. März 1933 viele, wenn nicht sogar alle, seiner Schriften öffentlich verbrannt haben.
In der folgenden Zeit werden einige Werke Brechts in Theatern aufgeführt. So zum Beispiel wird am 19. April 1941 „Mutter Courage“ in Zürich und im Februar 1943 der „Gute Mensch von Sezuan“ aufgeführt. Brecht war jedoch zu dieser Zeit nicht mehr in der Schweiz ansässig.

Brecht war natürlich nicht nur in den oben genannten Ländern im Exil. Auf seinem Weg durch das Exil machte Brecht in folgenden Ländern halt: die Tschechoslowakei, Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland und schließlich die USA.

Brechts Aufenthalt in Dänemark ist eine wichtige Phase seiner Exilzeit. Nach dem Aufenthalt in Koppenhangen und Svendborg im Jahre 1933, kaufte er auf einer kleinen Insel namens Fünen ein Haus und lässt sich dort mit seiner Familie nieder. Auch in Dänemark gibt es 1936 Äußerungen über Brechts politische Haltung. Im selben Jahr werden „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“ aufgeführt und Brecht schreibt 1938/39 die erste Fassung des „Leben des Galilei“.  Weiterhin schreibt Brecht in der Zeit in Dänemark Gedichte, die später prägend sind. Die so genannten Svendborger Gedichte, die noch heute sehr bekannt sind.
Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg begann, flieht Brecht weiter nach Schweden. Dort wohnt er in der Nähe von Stockholm und beendet schließlich 1939 seine Arbeit an dem Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“. Als die Truppen Deutschlands 1940 in Dänemark und Norwegen einmarschieren, ergreift Brecht erneut die Flucht. Diesmal nach Finnland.

Angekommen in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, beendet er die Werke „Guten Menschen“ (Der gute Mensch von Sezuan) und „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. In nur einem Jahr entstanden viele weitere Werke Brechts. 1941 ist Brecht gezwungen Finnland zu verlassen, da die Nationalsozialisten auch hier einmarschieren.
Er flieht über Russland in die USA.

In der USA wird Brecht 1947 vom Kongress für unamerikanische Betätigung verhört und muss infolge dessen noch im selben Jahr die USA verlassen
Er kehrte 2 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges in sein Heimatland zurück. Brecht fand ein geteiltes Deutschland vor und begab sich nach Ost-Berlin.



(Abschnitt 1 , Tschechoslowakei)


Der Text basiert auf der eben genannten Internetadresse
Er wurde von einem Schüler geschrieben

Gedichtinterpretation "Über die Bezeichnung Emigranten''



,.- 
Über die Bezeichnung Emigranten

Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab:
Emigranten.
Das heißt doch Auswandrer. Aber wir
Wanderten doch nicht aus, nach freiem Entschluss
Wählend ein andres Land. Wanderten wir doch auch nicht
Ein in ein Land, dort zu bleiben, womöglich für immer
Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte.
Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns da
aufnahm

Unruhig sitzen wir so, möglichst nahe den Grenzen
Wartend des Tags der Rückkehr, jede kleinste Veränderung
Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling
Eifrig befragend, nichts vergessend und nichts aufgebend
Und auch verzeihend nichts, was geschah, nichts verzeihend.
Ach, die Stille der Sunde täuscht uns nicht! Wir hören die
Schreie


Aus ihren Lagern bis hierher. Sind wir doch selber
Fast wie Gerüchte von Untaten, die da entkamen
Über die Grenzen. Jeder von uns
Der mit zerrissenen Schuhn durch die Menge geht
Zeugt von der Schande, die jetzt unser Land befleckt.
Aber keiner von uns
Wird hier bleiben. Das letzte Wort
Ist noch nicht gesprochen.

Interpretation


In dem Gedicht Über die Bezeichnung Emigranten von Bertolt Brecht beschreibt er die Hoffnung zurückzukehren und das Leben im Exil . Das Gedicht wurde 1937 von ihm geschrieben als er sich im Exil in Paris befand.

Im ersten Vers sagt Brecht: ’’Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten’’ Damit will Brecht aussagen das sie nicht freiwillig ausgewandert sind, sondern sie mussten in das Exil gehen. Im dritten bis fünften Vers wird das noch mal unterstützt.
In den Versen 10 und 11 spricht er sozusagen von Hoffnung, weil er jeden Ankömmling befragt, aber er sagt auch, dass sie nicht vergessen was Ihnen passiert ist.
In den Versen 7 und 8 betont er das das Exil nicht sein Heim ist und das er gespannt ist wieder in die Heimat wieder zurückzukehren.
In Vers 13 und Folgende benutzt er eine Metapher in der Brecht sagen will, dass er sozusagen auch die anderen Exilanten hört wir sie sich unwohl fühlen, weil es für alle tragisch ist seine eigene Heimat unfreiwillig zu verlassen.
In den Versen 17 und 18 spricht Brecht von zerrissenen Schuhen die sollen darauf deuten das sie Ausgegrenzte sind und nicht viel Zeiten hatten sich vorzubereiten.
In den letzen beiden Versen sagt Brecht, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist  und das keiner von Ihnen im Exil bleiben wird. Damit will Brecht aussagen, dass die Exilanten sich nicht alles gefallen lassen und sich auch dagegen wehren werden weiter im Exil zu sein.
Das Gedicht im Allgemeinen ist auch sehr sperrig von Brecht geschrieben wie viele seiner Gedichte.

Dienstag, 25. September 2012

Ausschließlich wegen der zunehmenden Unordnung

Ausschließlich wegen der zunehmenden Unordnung
In unseren Städten des Klassenkampfs
Haben etliche von uns in diesen Jahren beschlossen
Nicht mehr zu reden von Hafenstädten, Schnee auf den Dächern, Frauen
Geruch reifer Äpfel im Keller, Empfindungen des Fleisches
All dem, was den Menschen rund macht und menschlich
Sondern zu reden nur mehr von der Unordnung
Also einseitig zu werden, dürr, verstrickt in die Geschäfte
Der Politik und das trockene, „unwürdige“ Vokabular
Der dialektischen Ökonomie
Damit nicht dieses furchtbare gedrängte Zusammensein
Von Schneefällen (sie sind nicht nur kalt, wir wissen's)
Ausbeutung, verlocktem Fleisch und Klassenjustiz eine Billigung
So vielseitiger Welt in uns erzeugte, Lust an
Den Widersprüchen solch blutigen Lebens
Ihr versteht.

Zufluchtsstätte


Ein Ruder liegt auf dem Dach. Ein mittlerer Wind
Wird das Stroh nicht wegtragen.
      Im Hof für die Schaukel der Kinder sind
Pfähle eingeschlagen.

      Die Post kommt zweimal hin
Wo die Briefe willkommen wären.
      Den Sund herunter kommen die Fähren.
      Das Haus hat vier Türen, daraus zu fliehn.

(1937)

Über die Bezeichnung Emigranten

Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab:
Emigranten.
Das heißt doch Auswandrer. Aber wir
Wanderten doch nicht aus, nach freiem Entschluss
Wählend ein andres Land. Wanderten wir doch auch nicht
Ein in ein Land, dort zu bleiben, womöglich für immer
Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte.
Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns da
aufnahm

Unruhig sitzen wir so, möglichst nahe den Grenzen
Wartend des Tags der Rückkehr, jede kleinste Veränderung
Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling
Eifrig befragend, nichts vergessend und nichts aufgebend
Und auch verzeihend nichts, was geschah, nichts verzeihend.
Ach, die Stille der Sunde täuscht uns nicht! Wir hören die
Schreie


Aus ihren Lagern bis hierher. Sind wir doch selber
Fast wie Gerüchte von Untaten, die da entkamen
Über die Grenzen. Jeder von uns
Der mit zerrissenen Schuhn durch die Menge geht
Zeugt von der Schande, die jetzt unser Land befleckt.
Aber keiner von uns
Wird hier bleiben. Das letzte Wort
Ist noch nicht gesprochen.