Dienstag, 23. Oktober 2012

Brechts Jugend


Am 10.Februar 1898 wurde Bertolt Brecht (eigentlich Eugen Berthold Friedrich Brecht) in Augsburg geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder und war Sohn von Berthold Friedrich Brecht, eines leitenden Angestellten, der später Direktor der Haindl’schen Papierfabrik wurde. Seine Mutter Wilhelmine Friederike Sophie Brecht (geb. Brezing) kommt aus einer pietistischen Familie. Brecht wurde in Augsburg getauft und später konfirmiert. Er wuchs in einem handwerklichen Umfeld auf, war schüchtern und litt an einer Herzerkrankung, weswegen seine Mutter ihn liebevoll verpflegte.
Von 1908 bis 1917 ging er auf das Königliche Realgymnasium, wo er im Ersten Weltkrieg sein Notabitur machte. Nachdem Brecht bemerkte, dass er ein poetisches Talent besitzt, schrieb er in seinem ersten Tagebuch „Ich muß immer dichten“. Als Autor und Redakteur der Schülerzeitung „Die Ernte“ veröffentlichte er seine ersten Gedichte und Erzählungen. Außerdem begeisterte Brecht der Religionsunterricht. Um 1914 publizierte Brecht seine „Augsburger Kriegsbriefe“ in der München-Augsburger Abendzeitung. Er sollte einen Schulverweis bekommen, weil er in einem Aufsatz über Horaz’ Dulce et decorum est pro patria mori den Krieg kritisierte. Er bekam jedoch nur eine mündliche Verwarnung, da sein Vater eine wichtige Stellung hatte und sein Religionslehrer sich für ihn engagierte.
Um 1916 lernte Bertolt Brecht die Arzttochter Paula Banholzer kennen, die später den Sohn Frank Banholzer (1919) gebar. Da die Eltern von Paula ihn als Schwiegersohn nicht akzeptierten, verbrachte der Sohn die ersten Jahre in Pflege. Später versorgten die Großeltern sowie die erste Ehefrau Marianne Zoff den Sohn von Brecht. Dann übernahm dies seine zweite Frau Helene Weigel.
Am 2. Oktober 1917 fing er sein Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Philosophie, Literatur und Medizin an, was er 1918 abbrechen musste. Da Brecht an einem Herzfehler litt, konnte er nicht als Soldat tätig sein, deswegen arbeitete er als Militärkrankenwärter im Augsburger Reservelazarett. Im gleichen Jahr trat er dem Augsburger Arbeiter- und Soldatenrat bei. Im Jahre 1919 nahm er das Studium wieder auf, besuchte die Universität jedoch nur unregelmäßig und wurde schließlich am 29. November 1921 exmatrikuliert. Von 1921 bis 1922 besuchte Brecht noch kurzzeitig die Philosophischen Fakultät in Berlin, begann aber kein Studium. In den 1920er Jahren baute Brecht mehrere Beziehungen zu Autoren und Kabarettisten auf, wie Karl Valentin, und verkehrte deswegen oft zwischen München und Berlin. Kurz danach gründete Brecht eine literarische Firma mit Lion Feuchtwanger und Arnolt Bronnen. Daraufhin änderte er seinen Namen in Bertolt um. 1922 erscheint das Drama “Baal“ als Buch. Marianne Zoff wurde nach mehreren literarischen Erfolgen am 3. November 1922 Brechts Frau und brachte am 12. März 1923 Tochter Hanne zur Welt. Im Jahr 1924 zog Brecht nach Berlin.
Bei der Erstaufführung von „Trommeln in der Nacht“ im September 1922 in Berlin lernte Brecht Helene Weigel kennen. Neben der Ehe mit Marianne Zoff bekam Brecht mit Helene Weigel 1924 einen zweiten Sohn, Stefan. Drei Jahre danach schied er sich von Marianne Zoff und heiratete Helene Weigel (1929). Im Jahr 1930 gebar Weigel das zweite gemeinsame Kind Barbara. Brecht arbeitete derzeit mit Carl Zuckmayer an Max Reinhardts Deutschem Theater als Dramaturg in Berlin.
Katharina Fischer und Judith Wieloch

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